Das Physikum liegt hinter Euch? Herzlichen Glückwunsch - die wohl größte Hürde des Studiums liegt somit hinter euch und die Klinikwelt Euch allein zu Füßen ;-) Auf diesen Seiten erfahrt Ihr ein paar Klinik-Basics.



Einführung und Übersicht

Herzlichen Glückwunsch, dass Ihr das Physikum (1.Stex) gepackt habt! Ihr habt das Schlimmste überstanden! Ihr müsst zwar immer noch viel lernen, aber die Inhalte sind praxisorientierter.

Der erste Teil der Klinik (5.-7.Semester) ist ähnlich wie die Vorklinik aufgebaut: man hat vormittags Vorlesungen und nachmittags Praktika/U-Kurse in den Kliniken. An der RUB hat man keine zentrale Uniklinik, sondern vier Universitätskrankenhäuser: Bergmannsheil, St-Josef-Hospital, Knappschaftskrankenhaus Langendreer, Marienhospital Herne. Die Klausuren finden jedes Semester immer in den letzten beiden Vorlesungswochen statt. Fächer, die nur ein Semester gelehrt werden, werden mit einer Abschlussklausur beendet. In Fächern, die über mehrere Semester gehen, schreibt man über den in dem jeweiligen Semester gelehrten Stoff die Klausur. Zum Beispiel haben wir Mikrobiologie nach dem 5.Semester geschrieben über 1/3 des Stoffes, sowie nach dem 6ten über ein weiteres Drittel und nach dem 7ten über den Rest und nicht eine Abschlussklausur über alles nach dem 7ten. Der Vorteil ist, dass man mehr Zeit hat sich ein Fach anzueignen, aber dadurch sammeln sich die Klausuren, so dass man nach dem 7ten 8 Prüfungen bestehen muss. Zu jeder Klausur gibt es in den drauffolgenden Ferien eine Nachprüfung (in der man allerdings nur eine vier erreichen kann).
Sollte man diese ebenfalls nicht bestehen, ist es nicht schlimm, man kann ohne Probleme weiter studieren und die Klausur in einem Jahr wiederholen.

Der zweite Teil der Klinik (8.-10. Semester) besteht aus Blockpraktika, die in der Regel zwei Wochen dauern. Nach einigen der Blöcke hat man eine mündliche Abschlussprüfung. Nach dem 9ten und 10ten schreibt man wie gewohnt in den letzten beiden Wochen Abschlussklausuren.

Durch die Approbationsordnung von 2002 wurde eine Reformierung des klinischen Curriculums notwendig, welches durch Fachvertreter aller klinischen Fächer realisiert wurde.

Das Curriculum folgt dem neuen Gegenstandskatalog des IMPP, welcher sich nun nicht mehr an einzelnen Fächern sondern fächerübergreifend an Krankheiten und Gesundheitsstörungen orientiert. So soll das klinische Curriculum sich nicht mehr nur an einzelnen Fächern orientieren sondern das klinische Wissen als Gesamtkonzept vermitteln.




nach oben

5. Semester

Pathologie:

Kann man als Schwerpunkt dieses Semesters bezeichnen. Hier lernt man Grobes über Krankheiten und deren Erscheinungsbild im Gewebe. Man hat 4 Stunden Vorlesungen die Woche und einen „Kurs“, der wie eine Vorlesung abläuft, nur dass man eine Organdemonstration bekommt und dass weniger Studenten daran teilnehmen, sodass man eher Fragen stellen kann.

Pharmakologie:

Drei Vorlesungen die Woche, gute Vorlesungsunterlagen im Netz und den Rest muss man sich selber in mühseliger Arbeit aneignen.

Klinische Chemie:

Super Vorlesung mit großen Spaßfaktor wegen des Dozenten Prof. Knabbe, in denen Laborwerte erklärt werden. Die letzten vier Wochen wird der Stoff noch mal wiederholt, so dass man gut auf die Klausur vorbereitet wird. In der Zeit gibt es noch Kurse, in denen praktische Bezüge zum Gelernten hergestellt werden.

Mikrobiologie/Virologie I:

Drei Vorlesungen die Woche (MiBi - Vorlesung auch mit Spaßfaktor), in denen verschiedene Bakterien und Viren besprochen werden und Krankheiten, die sie verursachen. Alle zwei Wochen Praktika: Pipetieren, Ausstreichen, Bakterien zählen.

Immunologie und Infektiologie I:

Eine Vorlesung die Woche, in der man das Immunsystem des Menschen erklärt bekommt.

Epidemiologie, Biometrie, med. Informatik:

Einmal die Woche ein Kurs, in dem einen anhand von praktischen Beispielen die Epidemiologie (Statistiken, Studienauswertung, „Biomathe“) nahe gebracht wird.

Theorie und Praxis der Patientenuntersuchung:

Findet in den einzelnen Kliniken statt. Erst eine Vorlesung zu einem bestimmten Thema, welches dann im anschließenden Untersuchungskurs an Patienten besprochen wird.

Fall der Woche:

Einmal die Woche stellen die Pathologen einen Fall vor, der durch die behandelnden Ärzte erklärt und anschließend mit den Studenten ausdiskutiert wird.




nach oben

6. Semester

Innere Medizin I:

Zwei doppelstündige Vorlesungen in der Woche und einmal die Woche „Unterricht am Krankenbett“ in den Kliniken, in denen man erst Patienten untersucht und dann mit einem Arzt das jeweilige Krankheitsbild bespricht. Mit Chirurgie zusammen Schwerpunkt des Semesters.

Chirurgie I:

Läuft genauso ab wie Innere Medizin.

Hygiene:

In der ersten Hälfte des Semesters eine bis zwei Stunden Vorlesung, danach musste man drei Ausflüge machen zu jeweils einem Betrieb der Lebensmittel-, Luft-, und Wasserhygiene.


Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin I:

Einmal die Woche eine doppelstündige Vorlesung, in der einem eine neue Sichtweise auf die Medizin gezeigt und ausdiskutiert wird.

Kursus klinisch-pathologische Konferenz I:

Einmal die Woche ein „Kurs“, der wie eine Vorlesung abläuft, in dem meistens - so wie auch im 5ten - Organe demonstriert werden. Im Laufe des Semesters muss jeder an einer Obduktion teilnehmen.

Klinische Pharmakologie und Pharmakotherapie I:

Einmal die Woche Vorlesung.

Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin II:

Vorlesung wie im 5ten Semester.

Prävention:

Einmal die Woche eine Vorlesung aus verschiedenen Gebieten zum Thema Krankheitsvorsorge, dazu gehört ein einmaliger Impfkurs.

Bildgebende Verfahren, Strahlenschutz, Strahlenbehandlung I:

Zweimal die Woche eine Vorlesung, in der einem die physikalischen Zusammenhänge der radiologischen Geräte nahe gebracht werden.

Immunologie und Infektiologie II:

Vorlesung wie im 5ten.




nach oben

7. Semester

Innere Medizin II:

Läuft prinzipiell genau so weiter wie im 6ten Semester.

Chirurgie II:

Fortsetzung von Chirurgie I

Infektiologie:

Vorlesung wie im 5ten und 6ten.


Allgemeinmedizin I:

Einmal die Woche einen „Kursus“ in Kleingruppen, in dem einem anhand von Patientenfällen und mit Hilfe von Studentenreferaten Themen aus der Allgemeinmedizin und der Hausarztpraxis erläutert werden.

Bildgebende Verfahren, Strahlenschutz, Strahlentherapie II:

Klinische Radiologie – mit Hilfe von Röntgenbildern, CT- und MRT-Bildern werden klinische Fälle aufgearbeitet. Einmal die Woche findet in den Kliniken ein „Praktikum/Seminar“ statt, welches wie eine Vorlesung mit Einbezug der Studenten abläuft.


Gesundheitsökonomie, Gesundheitssystem, öff. Gesundheitspflege:

Jede Wochen eine Doppelstunde Vorlesung, in der die Strukturen unseres Gesundheitssystems erklärt werden.


Allgemeinmedizin I:

Fortsetzung des 6ten Semesters.



nach oben

8. Semester

Das 8te Semester unterscheidet sich grundsätzlich nicht vom 7ten Semester. Es gibt Vorlesungen und den Unterricht am Krankenbett (UaKs). Jedoch ist die Anzahl der UaKs deutlich reduziert, sodass man wie zum Beispiel in Frauenheilkunde bloß einen einzigen Termin hat. Also definitiv ein Semester in dem Ihr viel Zeit habt.

o Allgemeinmedizin II
o Humangenetik
o Dermatologie
o Sozialmedizin
o Schmerzmedizin
o Ärztliche Interaktion
o Naturheilkunde
o Umweltmedizin
o kl. Pharmakologie
o Kinderheilkunde
o Frauenheilkunde




nach oben

9./10. Semester

Das 9te Semester ist so aufgebaut, dass man zuerst 7 Wochen lang Vorlesungen hat. Am Ende der 7ten Woche kommen dann auch schon die ersten Klausuren. Ab Woche 8 beginnen dann die verschiedenen Blockpraktika (Ein Fach jeweils zweiwöchig). Ungefähr 7 Wochen später, sprich nach den Weihnachtsferien, folgen die restlichen Klausuren. Sind diese bestanden so hat man offiziell Scheinfreiheit erworben. Bis zum Ende des 10ten Semesters hat man dann nur noch Blockpraktika und mehr als 100 Tage Zeit sich auf das zweite Staatsexamen vorzubereiten.
Im 9ten Semester sind bewusst auch noch 30 freie Tage ohne Vorlesung/Blockpraktika oder ähnliches geplant, damit man offene Famulaturen absolvieren kann.

o Anästhesie/Notfallmedizin
Neben der Vorlesung, die einmal in der Woche stattfinden hat man im Blockpraktikum neben der OP Visitation Übungen an der Simulatorpuppe mit der Grundlagen wie (Intubation, Vollnarkose, etc.) geübt werden.

o Orthopädie
Auch hier finden die Vorlesungen einmal in der Woche im Josef Hospital statt. Das Blockpraktikum findet 2 Mal wöchentlich statt. Hier werden Untersuchungstechniken verinnerlicht, sowie typische orthopädische Krankheitsbilder vorgestellt

o HNO
Die Vorlesungen finden dreimal in der Woche statt. Beim Blockpraktikum gibt es 2 Termine.

o Augenheilkunde
Die Vorlesungen finden einmal in der Woche statt. Für das BP gibt es ebenfalls 2 Termine

o Urologie
Die Vorlesungen finden zweimal in der Woche statt. Lehrvisite, Seminar und Untersuchungskurs an zwei Vormittagen

o Geriatrie
Die Vorlesungen finden zweimal die Woche statt. Insgesamt gibt es für das Blockpraktikum 5 Termine

o Psychosomatik
In Psychosomatik erwartet dich ein Blockunterricht. Die Vorlesungen finden gesammelt an 3 Tagen statt. Für das Blockpraktikum gibt es 3 Termine + einen Termin an dem man beim Kurs „Tanz- und Bewegungstherapie“ mitmacht. Stoppersocken nicht vergessen 😉


nach oben